Volleyball: Jubel gegen die DJK Schweinfurt

Spieltag Unterspiesheim I gegen die DJK Schweinfurt

Am 05.12. waren wir zu Gast bei der DJK Schweinfurt. Die DJK Schweinfurt spielt seit Jahren um die Meisterschaft in der 1. Hobbyliga mit und gewinnt diese auch regelmäßig. Seit 6 Jahren war die DJK am Ende nie schlechter als Platz zwei und ist nur letzte Saison aufgrund einer Absage der Playoffs auf Platz 4 gelandet. In der letztjährigen Spieltabelle belegte sie bis zu den Playoffs auch Platz 1. Das TG Turnier im November diesen Jahres konnte ebenso die DJK Schweinfurt für sich entscheiden. Kurzum ein Gegner, bei dem man mehr als nur einen guten Tag haben muss, um nicht unter die Räder zu kommen.

Wir waren mit Tina und Heike als Steller, Sebastian, Simon und Thomas als Außenangreifer sowie Benny und Heiko als Mittelblocker am Start. Durch die geplante Verspätung von Simon war somit die Aufstellung auch klar. Die DJK hatte Spieler im Überfluss und einige waren schon aus Turnieren sowohl Halle als auch Beach hinreichend bekannt. Das ausgegebene Ziel des Spieltags unsererseits lautete: „Versuchen, gut mitzuspielen und nicht abgefrühstückt zu werden. Im besten Fall den Gegner etwas ärgern, indem man es ihm nicht zu leicht macht 😊!“

Weshalb auch immer, stellte die DJK im ersten Satz nicht die stärksten Spieler aufs Feld. Das heißt nicht, dass diese nicht gut gespielt haben, aber man hat die zahlreichen Reserven am Rand gesehen. Wir konnten somit ganz gut in den Satz starten und wurden mit unseren Aktionen sicherer. Bei nicht so guten Annahmen hatten wir noch nicht das Händchen, den kürzlich geübten Rückraumangriff einzusetzen, und auch der Gegner zeigte immer wieder, dass er auch Punkte machen kann. Wir hatten jedoch einen guten Stand in der Annahme und meist auch sichere Aufschläge, die den Gegner schon in eine Drucksituation brachten. Wir kamen auf Außen und der Mitte immer wieder mit starken Angriffen durch, sodass wir uns immer weiter Richtung Satzende absetzen konnten. Bevor wir aber den Sack zumachen konnten, wurde bei der DJK Schweinfurt gewechselt und auf einmal war die Situation eine andere. Wir waren durch starke Aktionen des Gegners immer wieder gezwungen, den Ball viel zu einfach übers Netz zu bringen, so dass in der Phase die guten Aktionen bei der DJK Schweinfurt lagen. Allerdings positionierten wir uns auch bei harten Angriffen ganz gut, so dass wir den Gegner zu Fehlern zwangen, unsere Punkte dann auch durchbrachten und den Satz knapp mit 25:23 gewannen. Nicht abgefrühstückt zu werden hatte funktioniert, und wer weiß wofür der Satz noch gut ist beim Saisonziel Klassenerhalt.

Der zweite Satz begann mit einem Durchmischen der DJK Mannschaft. Einen weiteren Satz wollte man gegen den 2. Aufsteiger aus der zweiten Liga nicht abgeben. Die Spieler, welche eingewechselt wurden, waren definitiv individuell spielstärker. Aber wir waren durch den ersten Satz auch eingespielt. Wir hatten keinen Bruch durch Auswechselungen und konnten uns erfolgreich zur Wehr setzen. In diesem Satz war der Gegner fast immer mit einem Doppelblock zur Stelle, vor allem bei den langen Bällen auf Außen. Dadurch blieben leider nicht zu wenige Bälle hängen oder wurden erfolgreich entschärft. Aber auch von unserer Seite war der Block immer mal wieder am richtigen Punkt um den gegnerischen Angriff zu brechen. Es ging hin und her; beide Mannschaften von sportlichem Ehrgeiz erfasst, wollten den Satzgewinn und keiner konnte den anderen bis zur Mitte des Spiels abhängen. Inzwischen konnten wir jedoch unseren Rückraumangriff viel besser einsetzen und zum Ende des Satzes hatten wir immer wieder Aufschlagsserien, die uns einen Vorsprung verschafften. Somit passierte das gleiche wie im ersten Satz: die DJK wechselte noch mehr Qualität von außen ein. Aber wie es manchmal so läuft, reicht das nicht, da man dann nicht warmgespielt ist und somit die ersten Aktionen nicht sofort gelingen. Mit einer für uns überragenden Leistung holten wir uns den zweiten Satz mit 25:20 (oder gar 25:19 – bin mir nicht sicher) Wahnsinn! Ein Punkt war uns sicher. Das Ziel, den Gegner sportlich zu ärgern, war definitiv erreicht – die Spitzenmannschaft musste einen Punkt an den Aufsteiger abgeben. Mega für uns!!!  

Auch im dritten Satz rotierte der Gegner mit frischen Kräften. Wir hatten anscheinend einiges durcheinandergebracht. Nicht nur gefühlt wurden die Spieler des Gegners immer größer.  Bei uns war Simon im zweiten Satz dazugestoßen, blieb aber nach den ersten beiden gewonnenen Sätzen noch in Reserve.  Nachdem unsere ausgegebenen Ziele bereits weit übertroffen waren und wir den Gegner zwangen, weitere Wechsel in der Aufstellung vorzunehmen, war vielleicht bei uns der Gedanke im Hinterkopf: wir müssen noch drei Sätze abgeben, weil man der DJK Schweinfurt keinen Punkt ungestraft mopst. Deswegen waren wir sogar noch entspannt, als wir mit zwei Aufschlagsserien 11:2 im Rückstand lagen. Wir konnten einfach keine gute Annahme liefern, um unser Spiel zu machen – entweder viel zu weit hinten mit verkorksten Rückraumangriffen oder so nah ans Netz, dass die Riesen auf der anderen Seite mit den Bällen uns das Licht gleich ausknipsten. Auf einmal hatte die DJK auch die Unterstützung von der Bank und deren Zuschauer. Alles sah nach einer Klatsche aus. Aber dann war Thomas am Aufschlag. In den anderen beiden Sätzen mit ca. 3 verschlagenen Aufschlägen, machte er hier aber alles richtig: harte Aufschläge mit kurzen Aufschlägen variiert, an die der Gegner teilweise nicht mal mehr ran kam. Nicht nur einmal lag der Gegner am Boden, um den Ball zu erreichen. Bei 9:11 nahm die DJK Schweinfurt eine Auszeit. Wir waren wieder dran – und weiterhin fokussiert, aber relativ entspannt! Für uns war bis dahin gar nicht so viel zu tun. Vorher keine gute Annahme, nachher Aufschlagsserie. Vielleicht lag es daran, dass wir uns etwas regenerieren konnten, auf jeden Fall wollten wir mehr, da wir gesehen hatten, dass man auch diese Mannschaftsaufstellung unter Druck setzen konnte. Also nochmal Aufraffen und Zähne zusammenbeißen. Gelingt da doch noch der große Wurf? Wir spielten ab da wieder bärenstark mit. Gute Aufschläge, starke Angriffe, stabile Blockarbeit und auch Feldabwehr und Blocksicherung funktionierten. Einzig in der Angriffssicherung waren wir nicht so gut unterwegs. Aber all unsere Anstrengung reichte, um uns auf Augenhöhe zu präsentieren und dem Gegner nichts zu schenken. Wir schafften es sogar, auch hier wieder durch eine gute Einbindung des Rückraums, Richtung Satzende in Führung zu gehen. Wer hätte erwartet, was passiert? Natürlich: der Gegner wechselte wieder neues Personal ein. Wir kratzten die Bälle und stemmten uns gegen die ein ums andere auf uns zurollende Angriffswelle. Am Ende kaum zu glauben, aber wahr: wir konnten die DJK auch in diesem Satz mit 25:23 niederringen.

3 Punkte! Jubel! Unglaublich! Eine bärenstarke Leistung von allen Beteiligten. 9 Punkte sind schon eine gute Bank für den Klassenerhalt. Zusammenfassend kann man sicher sagen, dass, wenn die DJK Schweinfurt von Anfang an mit der Mannschaft im dritten Satz gespielt hätte, dann wäre das Ergebnis vermutlich anders ausgegangen. Vielleicht wurden wir einfach unterschätzt, denn wir hatten ja noch nie gegen die DJK Schweinfurt gewonnen und unser letzter Ausflug in die 1. Liga ist lange her. Durch die Wechselkonstellation beim Gegner und im Gegensatz dazu unsere sehr homogene Mannschaft, haben wir das Spiel verdient gewonnen. Und wenn uns der Gegner nachher diese starke Leistung bestätigt, dann werde ich mit der Einschätzung auch nicht so weit daneben liegen.

Bericht: Heiko Roisch

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