Am 18.11.2025 hatten wir das Vergnügen, uns dem ungeschlagenen Vorjahresmeister beim Auswärtsspiel zu stellen. Die Oerlenbacher sind eine sehr ausgeglichene Mannschaft, bei der die meisten Spieler viel Erfahrung durch deren früheren Ligabetrieb haben. Aber wir haben ja seit dem Saisonabschluss 2024/25 auch eine Veränderung in unserem Spielsystem durchlaufen. Nun gab es die Möglichkeit, zu zeigen, ob wir auch bei einem Spitzengegner mithalten können.
Mit dabei waren Jule, Tina, Heike, Freddy, Marco, Heiko, Christoph und Thomas. Nur Noah fehlte verletzungsbedingt. Also die fast volle Kapelle.
Wir starteten mit Heike als Steller, Christoph und Jule auf Außen, Marco und Heiko in der Mitte und Freddy als Dia. Gleich von Anfang an konnte man sehen, dass wir nicht einfach mal so einfach wegspazieren können. Aufschlagsserien suchte man wie Wasser in der Wüste. Zu allem Überfluss gingen im ersten Satz sehr viele Aufschläge von uns ins Netz. Nervosität oder Unkonzentriertheit? Fakt war jedoch, so schenkten wir Punkte her. Was wir aber spielten, hatte Hand und Fuß, und so waren wir auch sicher im Sideout und holten die Bälle auch gleich wieder zurück. Zum Satzende lagen wir gut in Führung, doch durch Leichtsinnsfehler, wie ungenaue Annahmen und dann den fehlenden Druck im Angriff, ließen wir die Oerlenbacher wieder rankommmen. Unsere Stimmung begann daraufhin durch weitere Aufschlagsfehler in der Situation zu kippen, und wir ließen Oerlenbach noch vorbei, so dass sie am Ende mit einem 25:23 den Satz leider verdient gewonnen hatten. Puh! Betröppelte Gesichter waren unser Lohn.
Aber was will man machen? Krone richten und noch mal ran. Der Satz war knapp genug, dass wir es noch mal mit der Kombination versuchen wollten. Aber auch in dem Satz war es kein Zuckerschlecken. Heftige Angriffe unsererseits wurden mit gleicher Münze zurückgezahlt. Ein Spiel auf Augenhöhe. Durch den Druck, den die Gegner austeilten aber auch selbst bekamen, war unsere Annahme nicht so präzise wie letzte Woche Freitag in Ostheim. Dadurch litt auch das Zuspiel von Heike mit dem langen Ball auf die Außenposition. Da war eine Varianz festzustellen, mit welcher Jule und Christoph nicht so zum Zug kamen. Schade war auch hier wieder unsere angeschlagene Stimmung auf dem Feld. Es wurden gegenseitig die Fehler vorgehalten und das hat nicht wirklich geholfen. Der Gegner dankte es uns mit einem recht ungefährdeten Satz mit 25:21. Menno. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir kämpften zwar mit voller Leidenschaft, aber wieder mit zu vielen Leichtsinnsfehlern und zu wenig Druck auf die Gastgeber.
Im dritten Satz wechselten wir Thomas für Christoph ein. Da die Oerlenbacher scheinbar neugierig auf uns waren und mit 11 Leuten aufliefen, tauschten die auch im dritten Satz durch. Also noch mal volle Kraft voraus. Man kann keine Einzelheiten aufzählen, da es einfach mal wieder ein Satz auf Augenhöhe war. Durch häufig ungenaue Annahmen wurde Heike immer wieder auf die 3m Linie gezogen und setzte dadurch, wie in Satz 1 und 2, den Rückraum gezielt ein. Und da waren wir voll da. Sowohl Freddy auf Dia, als auch Marco und Heiko in der Mitte wurden mehr als gedacht im Hinterfeld bedient. Thomas und Jule konnten auch freigespielt werden, da unsere Schnellangriffe die gegnerische Mitte zwangen den schnellen Ball zu blocken. Wieder ein höchst spannender Satz mit dem besseren Ende von 26:28 für uns – und wir erkämpften uns denkbar knapp den ersten Satzgewinn im dritten Satz.
Gleiche Aufstellung im nächsten Satz und Oerlenbach verstärkte sich wieder. Und zu aller Überraschung änderte sich genau … nix. Wieder volle Konzentration auf beiden Seiten. Lange Ballwechsel mit heftigen Angriffen und Abschlüssen. Was für ein Kampf! Wir mussten auch permanent gegen die Fankulisse der Oerlenbacher ankämpfen, aber auch unsere mitgereisten Fans feuerten uns so an, dass wohl am nächsten Tag die Stimme gelitten hat 😊. Es wurden viele Bälle gekratzt und jeder musste sich seinen Punkt redlich verdienen. Wir lagen Richtung Ende des Satzes zwar schon mit 20:15 zurück, aber mit Mut und Engagement schafften wir es noch Richtung Ende des Satzes ranzukommen und den Satz mit 23:25 für uns zu beenden. Wahnsinn! 1 Punkt war am Ende also schon jetzt gesichert.
In den 5. entscheidenden Satz (gespielt wird bis 15) mussten wir bei gleicher Aufstellung noch mal alles reinwerfen. Und das taten wir auch. Immer wieder wechselte das Aufschlagsspiel, aber wir konnten uns nicht absetzen. Den Seitenwechsel hatten wir bei 8:6 und weiter ging die wilde Hatz. Unsere Blockarbeit war gut, wenn auch nicht immer erfolgreich. Und die kleinen Fehler wurden weiterhin auf beiden Seiten direkt bestraft. So ging es nach und nach dem Satzende entgegen und Oerlenbach holte sich schließlich auch den ersten Matchball mit 14:13. Wie sich da alle in alles reinwarfen war echt grandios. Wir wehrten den Satzball ab. 14:14. Mit einer gelungenen Aktion gab es den nächsten Matchball für Oerlenbach. 15:14. Unglaublicher Druck und Spannung. Sowohl bei uns als auch bei den Fans auf beiden Seiten. Und was soll man sagen. Wir nutzen unsere Chancen die sich uns boten und schafften noch unglaubliche 3 Punkte in Folge. 15:17 war das Satzende. Der pure Wahnsinn!
Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung und wir können enorm stolz sein, die stark aufspielende Mannschaft aus Oerlenbach zu schlagen. Auch die Oerlenbacher hätten den Sieg bei solch einem Ergebnis verdient. Für mich eins der spannendsten Spiele, welche ich je gespielt hatte und für mich als Trainer auch ein Moment des Stolzes, wenn man das Feedback der Gegner zu hören bekommt, wie komplett unsere Mannschaft spielt und was wir so aus Notbällen aus dem Rückraum noch machen können. Also was gibt es noch zu sagen? Auf zum nächsten Heimspieltag am 9.12.2025. Vielleicht sehen wir uns da ja 😉
Bericht Heiko Roisch
21.11.2025
